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Verlorene Flügel, Spielfilm 1999

"Verlorene Flügel" von Wolfgang Scholz, ist eine Geschichte über zwei Personen, zwei Generationen, die sich durch einen Zufall begegnen. Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die Vergangenheit und Herkunft der 71-jährigen Johanna Haupt und des 14-jährigen Benja. Eine Geschichte über den Umgang mit der eigenen und mit der Vergangenheit anderer. "Verlorene Flügel" ist ein Film, einer der ersten, über die "Wendezeit" zwischen DDR-Auflösung und Neubeginn in einer, für die Bewohner unbekannten Welt. Tagebuchaufzeichnungen einer alten Frau gaben den Anstoß für das Buch. Erlebnisse und Gespräche u.a. mit der Wiener Schriftstellerin Friederike Mayröcker erfolgten als Vorbereitung. Während der Dreharbeiten auf sparsamste Sprache und Gestik reduziert. Fotografie, Licht, Filmmaterial und Bearbeitung ausgewählt für die Darstellung eines schon "vergangenen", kaum beschreibbaren, Sujet: Zeit.
Ein Schwebezustand. Gegenwart eben.

Ein Spielfilm mit
Gudrun Okras
Peter Franke
Roy Helbig
Christel Peters u.a.

Kamera: Hans Fischer
Ton: Jörg Marquardt
Szenenbild: Martina Gross-Georgi
Kostüm: Jaqueline Peevski
Maske: Kathrin Gahs
Musik: Axel-Frank Singer
Sounddesign: Daniel Dietenberger
Tonmischung: Martin Schinz
Oberbeleuchter: Andreas Doub
Aufnahmeleitung: Gerhard Weber
Herstellungsleitung: Marco Voß
Associate Producer: Robert Busch
Regieassistenz: Jaqueline Winkel
Drehbuch, Regie und Schnitt: Wolfgang Scholz


Genre Drama
Länge 84 Min.
Format 1:1,66
35 mm, Farbe
Sprache Deutsch
1999

Eine Coproduktion von KOPPFILM GmbH Leipzig
ERF Edgar Reitz Filmproduktions GmbH München
dem Mitteldeutschen Rundfunk, Leipzig und der Sic! Film Produktion GmbH München

Förderungen: MDM Mitteldeutscher Medienförderung GmbH Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien

Verleih:Basis Filmverleih Berlin

Festivalaufführungen:
Internationale Filmtage Hof, Deutschland 1999
International Film Festival Houston, USA 2000
International Festival Karlovy Vary, Tschechien 2000
MIFF International Film Festival Milano, Italien 2000
San Marco Island Film Festival, Florida, USA 2000
International Film Festival Vancouver, Canada 2000
Filmtage Bieberrach, Deutschland 2000
International Independent Film Festival New York, USA 2001


Silver Award for theatrical feature film,
International Film Festival Houston, USA

Kinoauswertung:
Mexiko 2004

Fernsehauswertung:
Mitteldeutscher Rundfunk 2001
Bayerischer Rundfunk 2002


Synopsis
Alles beginnt mit einer Suche.
Als der 14-jährige Benja zwei Frauen auf dem Friedhof belauscht, erfährt er von einer alten Frau in einer geheimnisvollen Villa. Er macht sich auf die Suche nach ihr. Als er sie entdeckt, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den Beiden
Die 71-jährige Johanna Haupt ist die einzige Bewohnerin in dieser riesigen, alten Villa. Ihr Mann, Josef, ist vor einem Jahr durch einen Unfall ums Leben gekommen. Seitdem empfindet sie das Leben als sinnlos. Einfach sterben, in Ruhe gelassen werden mit sich und einer glücklichen Vergangenheit. Frau Haupt notiert ihre tagtäglichen Verrichtungen bis ins Detail, als wäre es der einzige Halt am Leben. Sie versucht Informationen über den Zustand der Welt, die sie durch Radio und Zeitung erfährt, nach Wichtigkeit zu ordnen. Schneidet sie aus oder notiert sie und heftet diese Zettel an ihre Zimmerwände, füllt die Wohnung damit. Eine Höhle voll der Wichtigkeiten, voll von Papierfetzen.
Es ist 1990 - ein Jahr nach der "Wende", der Deutschen Vereinigung. Der Erbe der Villa erscheint und bei einer Grundstücksbegehung durch die KWV (Kommunale Wohnungsverwaltung der DDR) entdeckt auch er Frau Haupt. Sie soll ausziehen, damit er die Villa sanieren kann. Benja will ihr helfen und lädt sie ein, bei ihm zu Wohnen. Er ahnt nicht, daß er damit an einem Geheimnis rührt, was die alte Frau und ihn umgibt. So macht er eine unglaubliche Entdeckung, die sein Leben, aber auch das der alten Frau grundlegend verändert.
Alles endet mit einer Suche.

Eine Vergangenheit existiert nicht,
weil sie schon nicht mehr da ist.
Eine Zukunft existiert nicht,
weil sie noch nicht angebrochen ist.
Es gibt nur eine Gegenwart.
Eine große elastische Gegenwart.
Hl. Augustinus